Das Bunte Bentheimer Schwein

Das Bunte Bentheimer Schwein ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Seine Blütezeit erlebte das stressresistente Schwein Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Damals schätzte man die ausgesprochene Anspruchslosigkeit der Tiere und ihre guten Muttereigenschaften. Manche Sauen brachten es auf bis zu 17 Geburten, bei durchschnittlich 2,2 Würfen pro Jahr mit 22 bis 24 Ferkeln.

Die positiven Eigenschaften haben sich bis heute erhalten. Trotzdem machte der gegenüber anderen Schweinerassen erhöhte Fettanteil durch eine dicke Rückenschwarte den Tieren beinahe den Garaus. Etwa seit den 60er Jahren bis Mitte der 80er Jahre hielt nur noch Gerhard Schulte-Bernd an de Zucht seiner Schweine fest.

Der Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines will die alte Landrasse jetzt wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung, als Genreserve und wegen der Anspruchslosigkeit der Tiere langfristig erhalten.

Rassebeschreibung

Kennzeichen:

Das Bunte Bentheimer Schwein ist ein mittelgroßes Schwein im Landschweintyp (Schlappohren); langgestreckt und rahmig mit kurzem Becken. Unregelmäßig schwarze Flecken auf weißem oder hellgrauem Untergrund.

Eigenschaften und Zuchtziel:

  • hohe Fruchtbarkeit
  • lange Nutzungsdauer
  • streßstabil und robust
  • genügsam in der Haltung
  • excellente Fleischqualität

Das Bunte Bentheimer Schwein ist besonders gut für eine extensive Haltung geeignet.

Leistungsangaben:

Schulterhöhe Gewicht
Eber 75 cm 250 kg
Sau 70 cm 180 kg

Die Geschichte des Bunten Bentheimer Schweines

Die Anfänge

Die Geschichte der Bunten Bentheimer Schweine beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals waren in Deutschland die Bäuerinnen für die Schweinehaltung auf den Höfen verantwortlich. Neben den vorherrschenden weißen Landschweinrassen war bei ihnen die Haltung bunter und gescheckter Rassen beliebt. Das Bunte Bentheimer Schwein war eine fruchtbare, genügsame, stressresistente und anspruchslose Schweinerasse mit guten Muttereigenschaften. Die Ferkel ließen sich aufgrund der guten Fleischqualität – und nicht zuletzt auch wegen der Scheckung – auf den Märkten gut absetzen.

Ursprungsrassen

In Norddeutschland war man zu dieser Zeit mit den Leistungen der derzeitigen Hausschweine offensichtlich nicht mehr zufrieden und begann, schon um ca. 1840, in das sogenannte Marschschwein, eine Variante des europäischen Landschweins, Schläge einzukreuzen. Darunter waren Berkshire-Eber und Cromwells aus England. Die heutigen niedersächsischen Landkreise Bentheim, Emsland und Cloppenburg sowie das westfälische Wettringen können dabei als Ursprungsorte angesehen werden. Es wurden jeweils die aus o.g. Kreuzungen fallenden bunten Ferkel mit Schlappohren zur Zucht weiterbenutzt. Ganz vereinzelt tauchen bei Würfen auch Ferkel mit gelb-rötlicher Farbe auf, die mit schwarzen Flecken durchsetzt sind. Eine genaue Erklärung hat man bis heute dafür nicht gefunden. Man vermutet, daß zeitweilige Einkreuzungen von Tamworth-Schweinen oder ungewollte Deckungen durch Wildschwein-Eber dafür verantwortlich sind.

Quelle: Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines e.V.

Aktueller Bestand

Eber :
S-Linie: Salvatore 1402
Sauen :
A-Linie: Anke 1338 und Alice 1218